Zöglinge zum Fressen (Rest)
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Auslöser war ein Anruf: „Hubert, wir müssen reden!“ Auf die Idee, daß der Freund des Autors als Schüler einer katholischen Ordensschule sexuelle und physische Gewalt erlitten hatte, wäre er nie gekommen: die plötzlich entflammte Diskussion hatte die Mauer des Schweigens niedergerissen. „Männerfreundschaften“ sind ja oft geprägt von Verschwiegenheit. Anders ist es nicht zu erklären, daß der Autor mit dem evangelischen Pfarrer Jürgen Öllinger zwanzig Jahre befreundet sein konnte ohne zu wissen, daß sie parallel verlaufende Kindheits- und Jugendjahre erlebt hatten: in kirchlichen Schulen. Der eine als Internatszögling, der andere als „Externist“, also mit dem Privileg, abends nach Hause ins Elternhaus gehen zu dürfen. Dennoch hat der Externist die physische und sexuelle Gewalt mönchischer Erziehungsautoritäten am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der Zögling blieb sexuell verschont – zu wenig hübsch oder zu wenig angepaßt? – während Mitschüler im Schlafsaal vom Erzieher „ausgegriffen“ wurden, wie die sexuellen Übergriffe damals von den Schülern genannt wurden. „Ich habe dich zum Fressen gern“ – eine Bedrohung der Kinderseele.
Es hilft aber niemandem einfach nur zu erzählen, was alles passieren kann in diesen geschlossenen Systemen. Ziel des Buches ist zu analysieren, welche Strukturen die Gewalt fördern und welche Gegenstrategien entwickelt werden müssen.
Technische Daten
- Verlag
- Edition Va Bene
- Erscheinungsdatum
- 09.2010
- Seiten
- 220