Verhaltensauffällige Schüler

Beeinflussung durch eigene Wahrnehmungen und Einstellungen
Ergebnisse einer prospektiven Längsschnittstudie
Ettrich, Klaus Udo | Ettrich, Christine
43,20 €
Bruttopreis
Menge

  • --- ---
  • Versandkostenfrei innerhalb Österreichs Versandkostenfrei innerhalb Österreichs
  • Restposten - bis zu 70% Rabatt! Restposten - bis zu 70% Rabatt!

Wir haben in drei Vorläufern dieses Buches versucht, die Entstehung
und den Entwicklungsweg von Verhaltensstörungen zu beschreiben
bzw. Ergebnisse einer prospektiven Langzeitstudie (10 Jahre) auswählend
zu referieren.
In diesem Band widmen wir uns vor allem denjenigen Wahrnehmungen
und Einstellungen einer Gruppe verhaltensauffälliger Förderschüler,
die handlungsleitend für antisoziales Verhalten dieser Kinder
und Jugendlichen werden können.
Die Erhebungsmethode dieser Parameter war ein ausführliches persönliches
Interview, welches zu drei Messzeitpunkten von speziell geschulten
Ratern mit diesen Kindern und Jugendlichen einer Förderschule
für Erziehungshilfe sowie einer Vergleichsgruppe aus dem Regelschulbereich
geführt wurde.
Dieses Interview bezog Daseinstechniken und Coping-Strategien
aus den Bereichen Schule, Familie und Freizeit dieser Schüler ein, die
in freier Form erhoben und anschließend ausgewertet wurden.
In einem gesonderten Abschnitt wandten wir uns den interkorrelativen
Beziehungen verschiedener Merkmale zu, insbesondere dem Delinquent-
aggressiven Verhalten zu verschiedenen Variablen aus den
übrigen Interview-Bereichen und den eingesetzten Fragebögen.
Ein Abschnitt mit kurz gefassten diagnostischen und therapeutischen
Empfehlungen rundet den Band ab.
Besonders hervorhebenswert erscheinen uns folgende Schwerpunkte:

1. Wir haben die kindliche/jugendliche Persönlichkeit in einer Phase
untersucht, in der verschiedene Persönlichkeitseigenschaften schon
deutlich entwickelt, jedoch noch nicht irreversibel verfestigt sind. Wir
haben dies an mehreren Beispielen veranschaulichen können.
2. Die Förderschule für Erziehungshilfe mit ihrer Verbindlichkeit
von Normen und dem Verständnis der Pädagogen für die Besonderheiten
ihrer Schüler tut den Letzteren gut und befähigt sie häufig „über
einen relativ kurzen Weg“ wieder zur Teilnahme an der Regelbeschulung.
3. Desolate familiäre Verhältnisse und schlechte Schulbedingungen
im Verbund mit gesellschaftlichen Missständen wirken nicht nur additiv,
sondern multiplikativ und zuweilen sogar potenzierend auf die
Persönlichkeitsentwicklung unserer jungen Generation.
4. Die Verantwortung für die gesunde und prosoziale Entwicklung
unserer Kinder liegt also sowohl im Elternhaus, in der Schule als auch
in der Gesellschaft.
5. Eine rechtzeitige und gezielte Diagnostik sowie eine im Bedarfsfall
„maßgeschneiderte“ Therapie sind in diesem Entwicklungsabschnitt
dringend notwendig, aber auch zum Glück in vielen Fällen
noch Erfolg versprechend, wenn eine interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen Therapeuten, Pädagogen und natürlich den betreffenden
Familien gelingt, da in diesem Entwicklungsabschnitt Therapie ohne
Erziehung ja nicht möglich ist.
6. Es nützt keinem, vor den inzwischen schon beträchtlich gewordenen
Problemen die Augen zu verschließen, da der gesamtgesellschaftliche
Preis, den wir dafür zahlen müssen (häusliche und
öffentliche Gewalt), zu hoch ist.

978-3-86955-980-3

Technische Daten

Verlag
Cuvillier Verlag
Erscheinungsdatum
29.12.2011
Seiten
263

28 andere Artikel in der gleichen Kategorie: